Salzburg – Unterwegs auf Mozarts Spuren
Sendung vom 03. / 04. Dezember 2016
Salzburg hat viele Gesichter. Weltbekannt ist die Domstadt als Geburtsort von Wolfgang Amadeus Mozart. Ihre Altstadt ist als UNESCO-Weltkulturerbe besonders geschützt. Die Einkaufsmeile Getreidegasse zählt zu schönsten Prachtstraßen der Welt. Hoch über der Stadt thront die Festung Hohensalzburg. Zahlreiche barocke Lustschlösser und eindrucksvolle Park- und Gartenanlagen runden das Angebot ab. Internationale Stars geben sich bei den „Salzburger Festspielen“ die Hand. Und zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten von den „Salzburger Nockerln“ bis zu den „Original Mozartkugeln“ haben hier ihren Ursprung. Salzburg ist die viertgrößte Stadt Österreichs und zugleich Landeshauptstadt des gleichnamigen Bundeslands. Hier leben rund 150.000 Einwohner. Durch die Sonderstellung als Oberzentren ist Salzburg auch wirtschaftliches und gesellschaftliches Herz der gesamten Region.
Salzburg ist Musik. Als Geburtsort und Wirkungsstätte von Wolfgang Amadeus Mozart, als Bühne für die Salzburger Festspiele und als Drehort von „The Sound of Music“ ist Salzburg weltberühmt. Wer näher hinsieht, entdeckt die perfekte Harmonie von Natur und Architektur, Kunst und Kultur, Tradition und Moderne, eingebettet in das herrliche Panorama der umliegenden Berge. Die Barockstadt Salzburg besticht durch ihre romantischen Gässchen, ihre weitläufigen Plätze und ihre von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt.
Bereits zur Römerzeit war Salzburg eine bedeutende Verwaltungsstadt an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Gegründet gegen Ende des 7. Jahrhunderts wurde Salzburg bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts von unabhängigen katholischen Fürsterzbischöfen regiert. Ihnen brachte der Handel mit Salz Reichtum und Wohlstand: Das „weiße Gold“ wurde zum Namensgeber der Stadt und ermöglichte es den Landesherren, eine Metropole zu erbauen, die mit ihrem italienischen Flair als das „Rom des Nordens“ bezeichnet wird.
Ein Spaziergang durch die den Mönchsberg, Festungsberg und Kapuzinerberg umschließende Stadt an der Salzach lässt Geschichte atmen und gewährt zugleich überraschend moderne Einblicke. Der unvergleichliche Charme des Stadtbildes, das 20 barocke Kirchenbauten schmücken, veranlasste die UNESCO, die Salzburger Altstadt in die Weltkulturerbeliste als besonders schützenswert aufzunehmen.
Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in der Getreidegasse 9 geboren. Sein Geburtshaus ehrt den Genius Loci mit vier modernen Dauerausstellungen und zählt zu den meistfotografierten Motiven und den bestbesuchten Museen der Welt. In Salzburg komponierte Mozart 350 seiner schönsten Werke. Mit seiner Musik prägte der bedeutendste und meist gespielte Komponist der Welt die Musikgeschichte auf unvergleichliche Weise.
„Die Atmosphäre von Salzburg ist durchdrungen von Schönheit, Spiel und Kunst …“, meinte schon Max Reinhardt, Hauptinitiator der 1920 gegründeten Salzburger Festspiele. Heute machen Stars wie Anna Netrebko, José Carreras und Plácido Domingo, Spitzenorchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker und Opern-Premieren wie „Carmen“, „Die Zauberflöte“ und „La Bohème“ die Salzburger Festspiele zum internationalen Aushängeschild für Salzburg. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch heuer das Theaterstück „Jedermann“, das in prominenter Besetzung vor der mächtigen Kulisse des Salzburger Doms aufgeführt wird.
Der große Salzburger Dirigent Herbert von Karajan gründete 1967 zusätzlich die Osterfestspiele und 1973 die Pfingstfestspiele, deren hohes künstlerisches Niveau Jahr für Jahr tausende Kunst- und Kulturliebhaber nach Salzburg zieht.
Hoch über der Stadt auf dem Festungsberg thront die Festung Hohensalzburg, eine der größten Burganlagen Europas. Ihre bewegte Geschichte reicht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Neben spannenden Einblicken in die Geschichte der imposanten Wehranlage bietet die Festung Hohensalzburg einen wunderbaren Blick über die Dächer der Mozartstadt und auf die umliegenden Berge. Zu den Besuchermagneten zählen neben den prunkvollen Fürstenzimmern und dem Reckturm die abendlichen Festungskonzerte in stillvollem Ambiente.
Am Fuße des Mönchsberges liegt der Festspielbezirk mit dem Großen Festspielhaus, der Felsenreitschule und dem Haus für Mozart. Dieser geht über in das mittelalterliche Salzburg mit seinen Bürgerhäusern und verwinkelten Gassen. Die berühmte Getreidegasse zählt zu den schönsten und meist besuchten Einkaufsmeilen der Welt. Dicht an den Festungsberg schmiegt sich der Klosterbezirk St. Peter mit dem ältesten Restaurant Europas und dem wohl schönsten Friedhof der Stadt. In unmittelbarer Nachbarschaft beeindruckt der Salzburger Dom mit seiner mächtigen Kuppel und der prachtvollen Fassade aus Untersberger Marmor.
Museen und Galerien – Kunst und besondere Orte Puristisch, schlicht und beeindruckend bildet die großzügige Architektur des „Museum der Moderne“ am Mönchsberg ein reizvolles Gegenstück zur historischen Altstadt. Auf vier Ebenen werden Ausstellungen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt. Atemberaubend ist der Blick über Salzburg von der Terrasse des vom internationalen Star-Architekten Matteo Thun ausgestatteten Restaurants „m32“.
Kunst in allen Facetten bieten über 50 Galerien und mehr als 20 Museen – darunter das Salzburg Museum, das Museum der Moderne, das Haus der Natur, die Residenzgalerie, das Salzburger Barockmuseum, Mozarts Wohnhaus oder das Dommuseum. Völlig kostenlos können die modernen Kunstwerke der Salzburg Foundation auf den öffentlichen Plätzen der Stadt besichtigt werden, darunter Meisterwerke von Anselm Kiefer, Stephan Balkenhol und Markus Lüpertz.
Auf der anderen Seite der Salzach liegt der grüne Kapuzinerberg mit dem gleichnamigen Kloster, das man nach einem kurzen Anstieg erreicht. Ein Besuch führt am ehemaligen Haus des Schriftstellers Stefan Zweig vorbei. Mit etwas Glück zeigt sich dem Besucher eine der frei lebenden Kapuzinerberg-Gämsen, die es in der Stadt zu einer kleinen Berühmtheit gebracht haben. Unweit des Kapuzinerbergs liegt der prachtvolle Mirabellgarten, dessen Schloss die Stadtregierung und den Marmorsaal, Europas schönsten Trauungssaal, beherbergt.
Kleine Läden und Handwerksbetriebe halten bis heute zum Teil jahrhundertealte Traditionen aufrecht. Bäckermeister und Kürschner, Likörerzeuger und Weber, Konditoren und Schneider beleben die schmalen Gassen und die romantischen Innenhöfe der Stadt. Neben diesen klassischen Einkaufsadressen und historischen Geschäften präsentieren sich internationale Modelabels, namhafte moderne Luxusläden sowie junge Designer in der Salzburger Altstadt.
Wer sich nach dem Stadtbummel, dem Konzert oder dem Museumbesuch stärken möchte, findet eine große Auswahl an verschiedensten Gastronomiebetrieben – von der trendigen Bar hoch über den Dächern Salzburgs über romantische Traditionscafés und typisch österreichische „Beisl“ (österreichisch für ein gemütliches kleines Gasthaus) bis zu Hauben- und Gourmetrestaurants mit international bekannten und ausgezeichneten Köchen. Darüber hinaus prägen die 10 Salzburger Brauereien die jahrhundertealte Bierkultur Salzburgs.
Familienurlaub in der Stadt Salzburg
Der Comic-Held „Little Amadeus“ nimmt seine jungen Gäste auf einem kindgerechten Stadt- und Spielplan auf eine Reise durch seine Heimatstadt. Der rund zweistündige Spaziergang durch die Stadt führt zu 13 originellen Besonderheiten der UNESCO Weltkulturerbe-Altstadt von Salzburg. „Little Amadeus“ zeigt unter anderem, wo er gewohnt hat, wo die Pferde der Fürsterzbischöfe gebadet wurden und erklärt, was ein Durchhaus ist. Darüber hinaus werden eigene Stadtführungen für Familien mit Kindern angeboten. Ein besonderes Erlebnis ist eine Stadtrundfahrt in der Pferdekutsche: Die Fiaker gehören ebenso zu Salzburg wie die Mozartkugel oder Salzburger Nockerl.
Das neue Mal-, Kreativ- und Geschichtenbuch “Entdecke Salzburg – der Löwe Leo zeigt dir die Stadt” bringt Kindern die Mozartstadt näher. Der Löwe Leo nimmt die jungen Entdecker zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Salzburgs mit. Kinder lernen spielerisch berühmte Persönlichkeiten von Wolfgang Amadeus Mozart bis Christian Doppler kennen, machen einen Rundgang durch die Gassen und über die Plätze der Stadt und erfahren Spannendes über die Geschichte Salzburgs. Mit vielen Illustrationen und kindgerecht aufbereiteten Informationen spricht das Malbuch Kinder jeder Altersstufe an. “Entdecke Salzburg – Der Löwe Leo zeigt dir die Stadt” ist erhältlich in allen Touristen Informationen in der Stadt Salzburg, in ausgewählten Museumsshops und Buchhandlungen und bei Spar Getreidegasse und kann über die Website www.bestofsalzburg.org bestellt werden. Das Malbuch ist in Deutsch und Englisch verfasst.
Die Festung Hohensalzburg hoch über den barocken Türmen der Stadt ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen und unverkennbarer Teil der weltberühmten Silhouette Salzburgs. Hinter ihren dicken Mauern wird Geschichte hautnah erlebbar: Prunkvolle Gemächer, eine beeindruckende Folterkammer, echte Waffen und sogar die Toilette des Fürsterzbischofs in luftiger Höhe und vieles mehr gibt es zu entdecken.
Im Mirabellgarten zeugen die buntesten Blumenbeete, wunderschöne Springbrunnen und ein lauschiges Heckentheater von der hohen Gartenkunst des Barock, die bis heute von den Salzburger Stadtgärtnern mit Hingabe weitergeführt wird. Highlights für Kinder sind der Zwergerlgarten mit seinen versteinerten Gnomen und der Zauberflötenspielplatz mit seinen musikalischen Spielstationen.
So richtig austoben können sich Kinder in den weitläufigen Anlagen von Schloss Hellbrunn: Ein großer Abenteuerspielplatz, das in den Felsen des Hellbrunner Berges gehauene Steintheater, versteckte Waldwege und riesige Rasenflächen zum Ballspielen und Picknicken bieten viele Spiel- und Freizeitmöglichkeiten im Grünen. Die weltweit einzigartigen Hellbrunner Wasserspiele mit ihren geheimnisvollen Grotten, bunten Figurenspielen und tückischen Spritzbrunnen zeigen, welche Späße sich adelige Herrschaften früher mit ihren Gästen erlaubten. Im weitläufigen Hellbrunner Tiergarten schließlich können die Kinder Tiere aus der ganzen Welt beobachten.
Viele Salzburger Museen haben sich besonders auf die jungen Besucher eingestellt. Im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg zum Beispiel können Kinder an Workshops und altersgerechten Rundgängen teilnehmen. Das Haus der Natur mit seinem großen Science Center lädt zum Entdecken von Natur, Mensch und Technik und zum Forschen und Experimentieren ein. Von den Dinosauriern über das Aquarium, den Reptilienzoo und die Weltraumhalle bis zur Reise durch den menschlichen Körper spannt sich der Bogen. Für Kinder gibt es eigene Führungen und Ferienprogramme. Das neue Spielzeugmuseum zeigt historische und moderne Spielsachen aus der ganzen Welt – nicht nur zum Anschauen, denn Selberspielen mit Kugelbahnen und Carrerabahn, in der Kreativwerkstatt und im Balanceraum gehört selbstverständlich dazu.
400 Jahre Hellbrunn – Salzburgs Sehenswürdigkeit für alle Sinne
Ein Schloss aus der Spätrenaissance, prächtige Gartenanlagen und die weltberühmten Wasserspiele machen Hellbrunn bis heute zu einem magischen Ort. In Hellbrunn bei Salzburg wurde das Leben schon immer leichtgenommen. Der erzbischöfliche Lustort aus dem frühen 17. Jahrhundert sollte gegen die damalige Modekrankheit Melancholie helfen. Die Therapieform: Zerstreuung. Das Wirkprinzip: Überraschung. Der Erbauer von Hellbrunn – Markus Sittikus – war von 1612 bis 1619 Erzbischof von Salzburg und galt als Liebhaber prunkvoller Prozessionen, feiner Künste und schöner Frauen. In nur dreijähriger Bauzeit ließ der Regent Hellbrunn als Ort zur Erholung schaffen.
Das Schloss Hellbrunn ist eigentlich eine „Villa Suburbana“: Ein Ort nach italienischem Vorbild, der nur tagsüber Gesellschaften aufnimmt. Mit Wein, Musik und Unterhaltung suchte man hier Abstand zum Alltag. Errichtet wurde das Schloss zwischen 1612 und 1615, als Architekt wird der Italiener Santino Solari vermutet, Baumeister des Salzburger Doms.
Die Hellbrunner Wasserspiele zeigen bis heute eine Reihe historischer Wassertricks, mit denen der Erzbischof einst hohen Besuch beeindruckte. „Aqua Viva“ – lebendiges Quellwasser – sollte damals den Geist beruhigen und die Sinne beleben. Hellbrunn ist außerdem ein einmaliges Beispiel für die Grottenkunst um 1600. Damals galten Grotten als Zugang zur Unterwelt und waren bestimmten Gottheiten geweiht. Die unterschiedlich gestalteten Grotten in Hellbrunn überraschen mit geschickten Illusionen, Wassertricks und kunstvoll nachgeahmtem Vogelgesang. Um 1750 wurden die Wasserspiele mit dem Mechanischen Theater und seinen zahlreichen handgeschnitzten Holzfiguren sowie einer von Wasserkraft betriebenen Orgel ergänzt. Bis heute ziehen die einzigartigen wasserbetriebenen „Automaten“ Besucher aus aller Welt in den Bann.
Der Schlosspark dient zu jeder Jahreszeit als beliebter Erholungsraum und enthält immer noch Details aus den verschiedenen Epochen. Als Hellbrunn erbaut wurde, war Italien das Maß aller Dinge. Der damalige Gartentrend erforderte „klassische“ Landschaften mit Mauern aus der Antike und kleinen Nischen samt steinernen Figuren. Später galt Frankreich als Vorbild und man wollte Irrgärten und Begrenzungsmauern sehen. Schließlich wurden englische Parks modern und die Mauern mussten wieder weichen. Hellbrunn zählt mit 300.000 Besuchern pro Jahr zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Region. Die 400 Jahre alte historische Anlage wird regelmäßig behutsam saniert. Ab Ende April 2015 präsentieren sich drei neu gestaltete Räume im Schloss Hellbrunn der Öffentlichkeit: Der Fasnachtsraum, das Musikzimmer und der Festsaal sind die ersten von insgesamt zehn Räumen, die in den kommenden beiden Jahren als Ausstellung „Markus Sittikus – Meine Weltsicht“ den Besuchern die Faszination vergangener Jahrhunderte vermitteln werden. Weitere Informationen im Internet unter www.hellbrunn.at.
Mit Liebe gebraut – Original Salzburger Bierkultur
Seit über 600 Jahren wird in der Stadt Salzburg Bier gebraut. Hatten die Salzburger Erzbischöfe diese Tradition einst ins Leben gerufen, spannen heute moderne und kreative Braumeister und Gastronomen einen gekonnten Bogen zwischen Historie und Moderne. Mit zehn Brauereien in der Stadt Salzburg und in der näheren Umgebung kommen hier Genießer auf ihre Kosten, die traditionsreiche Biere, moderne Braukunst und gehobene Trinkkultur zu schätzen wissen.
Schon Wolfgang Amadeus Mozart ließ sich ab und zu einen kräftigen Schluck frisch gebrauten Bieres schmecken. Zu seiner Zeit gab es in der Stadt Salzburg dreizehn Brauereien und noch heute erinnern zahlreiche alte Brauhausbezeichnungen in der Altstadt an diese Tradition. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Brauereigewerbes in Salzburg reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück: Drei dieser alteingesessenen Traditionsbrauereien bestehen noch heute und sie sind die Aushängeschilder für altes, überliefertes Wissen und höchste Kompetenz.
Wer sich als Gourmet und Bierliebhaber in Salzburg dem gehobenen Biergenuss hingeben möchte, der wird sich in den zehn unverwechselbaren Brauereien mit ihren ganz eigenen, thematischen Schwerpunkten besonders wohl fühlen. So zum Beispiel in Österreichs größter Privatbrauerei, die im Jahr der Amerika-Entdeckung gegründet wurde oder in Österreichs einziger Bio-Brauerei, in der nach biodynamischen Demeter-Richtlinien gebraut wird. Andere Brauereien zeichnen sich wiederum durch ihre Kreativität und innovative Verfahren aus. Besonderes Qualitätsmerkmal der Salzburger Biere ist das hervorragende Quellwasser. Dem Wasser aus dem sagenumwobenen Untersberg wird sogar eine heilsame Wirkung nachgesagt. Stilecht serviert werden die Biere in urigen Bierlokalen, unter den alten Bäumen schattiger Biergärten, in trendigen In-Lokalen oder gepflegten Restaurants.
Historische Bierwanderungen durch die Stadt Salzburg mit Besichtigungen von Brauereien und Verkostungen ergänzen das Angebot rund um die Salzburger Bierkultur. Acht Brauereien umfasst auch der „Genussweg für Bierverkoster und Schnapsfreunde“ der im Jahr 2009 ins Leben gerufenen „Via Culinaria“ quer durch Stadt und Land Salzburg. Hierfür wurden von einer renommierten Gourmet-Journalistin Salzburgs Top-Adressen zum Thema Bier getestet und alle sechs Partner der Salzburger Bierkultur wurden als Genusspunkte in die „Via Culinaria“ aufgenommen. Weitere Infos zur Via Culinaria unter www.via-culinaria.com.
Salzburgs süße Originale
Im Jahr 1890 erfand der Salzburger Konditormeister Paul Fürst eine Praline namens Mozartkugel, anfangs auch Mozartbonbon genannt. Den Namen wählte der Konditor, um dem damals noch gar nicht so populären Sohn Salzburgs seine Reverenz zu erweisen. Das damals neuartige an der Mozartkugel waren vor allem ihre runde Form und der technisch schwierige konzentrische Aufbau: Grüner Pistazienmarzipan wird mit feinem Nougat umhüllt, auf ein Holzstäbchen gesteckt und in dunkle Kuvertüre getunkt. Anschließend wird die Kugel auf einem Brettchen zum Aushärten der Schokoladeglasur aufgestellt. Ist dieser Prozess abgeschlossen, werden die Stäbchen entfernt und das Loch mit einem Schokoladepfropf verschlossen.
1905 präsentierte Paul Fürst die Mozartkugel bei der Pariser Weltausstellung und erhielt dafür eine Goldmedaille. Noch vor dem Ersten Weltkrieg begann die Süßwarenindustrie mit der automatisierten Herstellung der Mozartkugel. Zu dieser Zeit kopierten auch schon andere Salzburger Konditoren die Mozartkugel – Paul Fürst hatte weder Produkt noch Verpackung markenrechtlich geschützt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Salzburger Spezialität millionenfach produziert und erlangte so weltweite Bekanntheit. Schließlich kam es zwischen den Mozartkugel erzeugenden Konditoreien zu einem Salzburger Urheberstreit, der zunächst zum Konkurrenzkampf österreichischer und bayerischer Firmen wurde und schließlich bis vor den Europäischen Gerichtshof getragen wurde. Es ging dabei nie um das Rezept, sondern um die Alleinvertriebs- und Exportrechte, um Art und Farbe der Verpackung sowie um die Bezeichnung als „Mozartkugel“ sowie die Zusätze „echt“, „Original“ und „Salzburger“. Norbert Fürst, der Urenkel des Erfinders, gewann 1996 schließlich einen diesbezüglichen Prozess und ist seither der einzige Erzeuger, der das Attribut „Original Salzburger Mozartkugel“ für sein Produkt in Anspruch nehmen darf.
Die „Original Salzburger Mozartkugel“ ist bis heute eine handwerklich hergestellte Spezialität ohne künstliche Zusatzstoffe und Konservierungsmittel. Daher eignet sich diese Mozartkugel nicht für den Verkauf in weltweiten Supermärkten oder Souvenirständen, sondern ist ausschließlich in den vier Salzburger Standorten der Konditorei Fürst erhältlich. Ein rascher Verzehr dieser einzigartigen Praline wird daher ausdrücklich empfohlen – Mehr dazu im Internet unter www.original-mozartkugel.com.